Mittelalterliches Treiben und Kurzweyl
Stadt Blankenberg feiert die 18. Katharinenkirmes vom 18. – 20. November
774 Jahre ist es her, dass der kleine Ort Stadt Blankenberg die Weihung ihrer Kirche mit einem kleinen Markt feierte. Vor 20 Jahren gelang dem Siegburger Verein Zarorien e.V. und den Karnevalsfreunden Stadt Blankenberg das Wiederaufleben dieses mittelalterlichen Treibens. Mittlerweile steht das Wochenende über den Totensonntag im November fest in vielen Kalendern. „Unsere Kirmes wird jetzt erwachsen“, lächelt Vorstandsvorsitzender Peter Stern vom Zarorien e.V. „Wie bei allen Kindern, die man auf den Weg ins Erwachsenenleben führt, hatten wir Höhen und Tiefen. Aber unsere Freude daran, diesen Markt auszurichten, den haben wir trotz der Pest welche die letzten zwei Jahre wütete, nie verloren.“
Randvolles Programm für alle
Am Freitag wird der Markt gegen 16:00 Uhr seine Pforten für die Besucher öffnen. „Der Freitag eignet sich optimal, um sich in Ruhe umzusehen. Erfahrungsgemäß ist es an diesem Tag etwas ruhiger und somit fast ein Geheimtipp für ein paar schöne Stunden“, meint Peter Stern, der seit 2019 Jahren als Marktvogt für Frieden und Anstand sorge trägt. Wie immer zeigen verschiedene Handwerker ihre Künste, diverse Gaumenfreuden locken und selbstverständlich erklingen hier und dort mittelalterlich anmutende Melodien. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Duftende Seifen und Öle, kunstfertig gefertigtes Geschmeide und Waffen, eingemachte Marmeladen und deftige Wurstwaren. Wer ungewöhnliche Weihnachtsgeschenke sucht, wird auf dem Mittelaltermarkt der Stadt Blankenberg fündig Am Samstag tritt die Formatio Spectaculatius mit Musik und Gaukelei sowie Schabernack in Erscheinung. Eine Feuershow am Abend rundet das Programm ab.
Der Sonntag ist traditionell der Familientag auf dem mittelalterlichen Markt. Die Formatio Spectaculatius lockt musikalisch in eine andere Zeit und unterstützen bei der Darbietung von mittelalterlichen Tänzen.
Markteintritt auch dieses Jahr kostenfrei
„Wir erwarten wie in den vergangenen Jahren an diesen drei Tagen insgesamt rund 8.000 Besucher“, meint Rainer Lennartz. Er ist maßgeblich für die logistische Abwicklung im Hintergrund zuständig. Auch in diesem Jahr wird es wieder Shuttlebusse geben, die zwischen der S-Bahnlinie und dem Markt hin und herpendeln werden. Wer mit dem Auto kommen möchte, kann sein Fahrzeug auf den kostenpflichtigen Parkplätzen (Anfahrt über Uckerath) abstellen. Wie die letzten Jahre wird auch dieses Mal an den Eingängen kein Eintritt erhoben. „Der Markt finanziert sich wie üblich maßgeblich aus den freiwilligen Spenden der Besucher und dem Zehnt der Händler“, erklärt Peter Stern. „Es wird ein Kraftakt, der ehrenamtlich von allen Helfern vor und hinter den Kulissen getragen wird. Aber wir freuen uns sehr darauf und sind stolz, diesen ganz besonderen Mittelaltermarkt ein weiteres Mal begehen zu können.“
Weitere Informationen:
Zarorien e.V.
Peter Stern (Vorstandsvorsitzender)
Mail: Vorstand@zarorien.de
__________________________________________________________________________________
Die heilige Katharina von Alexandrien zählt zu den beliebtesten Heiligen der katholischen Kirche. Sie starb den Märtyrertod unter dem römischen Kaiser Maximinus im Zuge der Christenverfolgung. Die Tochter eines zyprischen Königs wird in der Regel mit den Attributen Schwert, Rad und Krone gezeigt. Als Schutzheilige verehren sie Mädchen, Jungfrauen und Ehefrauen sowie Gelehrte wie Philosophen, Lehrer, Theologen, Studenten, Anwälte und Notare. Auch Handwerkern wie Wagner, Müller, Töpfer, Geber, Spinner, Tuchhändler, Seiler, Schiffer, Buchdrucker, Schuhmacher, Frisör und Näher steht sie zur Seite. Darüber hinaus wacht sie über Kirchengebäude, Universitäten, Hochschulen, Bibliotheken und Krankenhäuser. Sie schützt Feldfrüchte und steht bei Kopfschmerzen, Zungenerkrankungen und bei der Auffindung Ertrunkener bei.
Die Katharinen-Kirmes gilt derzeit als älteste, traditionelle deutsche Kirmes. Das Wort „Kirmes“ geht auf „Kirchweih“ zurück und verweist bei der Katharinen-Kirmes auf das Jahr 1248, als das ortsansässige Kloster der Stadt Blankenberg zur Pfarr-Kirche geweiht wurde.